Progressiver Reinraumausbau

Marslev, Dänemark
In modernsten Prozessen werden in Dänemark medizinische Wirkstoffe produziert. Der Ausbau der Reinraumbereiche wurde von Lindner Reinraumtechnik realisiert.
© Tomas Bertelsen
Das sichtbare Kreuzbandraster der Reinraumdecke sorgt für eine klare, symmetrische Deckenansicht. Die Wandsysteme bestehen aus hochwertigem Edelstahl.
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Frei schwebend installierte Edelstahl-Mediensäulen stellen die Strom- und Medienversorgung sicher.
© Tomas Bertelsen
Das Türsystem mit automatischem Antrieb wurde mit Schleusensteuerung ausgestattet.
© Tomas Bertelsen
Personenschleusen dienen als Zugang zum Reinraum.
© Tomas Bertelsen
Hersteller
Lindner Group
Standort
Marslev, Dänemark
Jahr
2020
Team
Lindner SE | Clean Rooms
Architekt
Koppenhöfer + Partner

PROGRESSIVER REINRAUMAUSBAU FÜR CANNABIS-PRODUKTION
Biopharmazeutisches Unternehmen in Dänemark legt vor

In einer kleinen dänischen Gemeinde gedeiht in einem der modernsten Hybrid-Gewächshäusern der Welt eine spezielle Pflanze: Auf 1.000 m2 wird dort Medizinischer Cannabis angebaut. In unmittelbarer Nähe zum Gewächshaus stellt der Eigentümer – ein biopharmazeutisches Unternehmen – unter streng kontrollierten Bedingungen die Wirkstoffe für seine Produkte her: In modernsten Reinräumen entstehen hier Therapiemöglichkeiten für Schmerzpatienten und Patienten mit chronischen Erkrankungen.

Leistungsfähige Produktions- und Technologieumgebung für neue Therapien

2020 wurde das Unternehmensgelände in Dänemark durch einen Neubau nach Plänen des Architekturbüros Koppenhöfer + Partner erweitert: Die Lindner SE | Clean Rooms war zusammen mit einem dänischen Generalunternehmer für den Innenausbau der Reinraumbereiche der Klasse ISO 9/GMP D und der Verbindungsräume verantwortlich. Für Reinheit und innovatives Design bis ins kleinste Detail sorgen nun zahlreiche Innenausbauprodukte aus dem Lindner Reinraum-Portfolio.

Ein Blick an die Decke zeigt beispielsweise das sichtbare Kreuzbandraster der Reinraumdecke Line 80S Typ 2 mit einer Ansichtsbreite von 80 mm. Das System ist begehbar und unterstützt so die einfache Wartung sämtlicher durch den Deckenhohlraum geführten Installationen. Die Begehebene ist homogen und ohne vorstehende Kanten oder Versprünge ausgeführt. Sämtliche Deckenfugen sind außerdem reinraumgerecht versiegelt, um ein Maximum an Dichtigkeit sicherzustellen. Integrierte Luftauslässe koordinieren die Zu- und Abluft und sorgen für die nötige Überdruckhaltung im Raum.

Für optimale Lichtverhältnisse sorgen flächenbündig in das Deckensystem integrierte Lindner Langfeld-LED-Einbauleuchten. Um auch hier absolute Dichtigkeit zu garantieren, sind die Glasscheiben der Leuchten mit den Deckenpaneelen verbunden und umlaufend reinraumgerecht versiegelt. Das Leuchtengehäuse wurde von oben aufgelegt.

Die Wandschalen bestehen aus hochwertigem Edelstahl: Das Lindner Wandsystem Pharma 80S ist teilweise mit Duploschliff und teils mit weißer RAL 9003-Pulverbeschichtung ausgeführt. Im Abstand von 1.200 mm werden die Wandschalen von Edelstahlpfosten unterbrochen, wodurch sich ein stimmiges Gesamtbild ergibt. Mit automatischem Antrieb und Schleusensteuerung sorgt das flächenbündig integrierte Türsystem Swing Pharma 80 für Zugang zu den Reinräumen. Das Verriegelungssystem Inline 2 verriegelt die Türsysteme in den Personenschleusen gegeneinander und senkt so das Risiko von Kreuzkontaminationen. Zudem verbaute Lindner Schnelllauftore von Assa Abloy. Für zusätzliches Licht sorgen Glaseinsätze in Trennwänden und Türsystemen.

Die Reinraum- und die Schleusenmöblierung stammt von Kemmlit und wurde ebenfalls von Lindner installiert. Bei den frei an der Decke befestigten Mediensäulen aus Edelstahl handelt es sich um eine nachträglich realisierte Sonderlösung von Lindner. Modernste Reinraumtechnik und cleane Materialien gehen hier eine perfekte Symbiose ein und vermitteln – technisch wie optisch – den Anspruch des Unternehmens, innovative Forschung und Wirkstoffentwicklung voranzubringen.

Der Architekt Tobias Graf von Koppenhöfer + Partner über das Projekt:

"Die Fristen des Kunden für die Planungsphase und die Ausführung des Projekts waren sehr anspruchsvoll. Die Anlage – ein Anbau an ein bestehendes Gewächshaus – sollte in kürzester Zeit gebaut und in Betrieb genommen werden.

KOP und ihre Planungspartner arbeiteten mittels ‚Matrix Design Approach‘, um eine Beschleunigung des Planungsprozesses zu gewährleisten und die gesetzten Ziele zu erreichen. Die Entwurfsphilosophie basiert auf einem modularen Raster für das gesamte Gebäude und seine Elemente. Der Entwurfskatalog umfasst vordefinierte und standardisierte Komponenten für Gebäudestruktur, Fassade, Reinraum, Umkleideräume und technische Installationen.

Das Ergebnis ist eine hochflexible und leicht anpassbare Produktionseinrichtung für den Kunden. Der Vorteil dieser Matrix-Anlagen ist eine schnelle Reaktionszeit auf zukünftige Veränderungen bei minimalen Unterbrechungen des laufenden Betriebs."

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